In vielen Ländern findet man Bauernmärkte mit einem einem reichhaltigem Angebot an frischen Früchten und Obst. Gerade bei Kleinbauern gibt es ein interessantes Angebot an seltenen und besonderen Tomatensorten, weil diese ihr Saatgut meist noch selbst gewinnen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Saatgut zu Gewinnen und die Sortenvielfalt somit zu Erhalten:
Die reifen Tomaten aufschneiden, die Samen mit einem Löffel herauslösen und in der Sonne gut trocknen. Die so gewonnenen Samen sind sehr lange haltbar, benötigen zum Keimen jedoch ein wenig länger als die Samen aus der 2. Methode, weil die keimhemmende Schicht erst abgebaut werden muss. Im Ausland kann man so schnell und ohne viel Aufwand interessante Tomatensorten sammeln.
Die Samen werden ebenfalls aus der Tomate heraus gelöst und in einen Becher gegeben der dann noch mit etwas Wasser aufgefüllt wird. Dieses Gefäß lässt man je nach Temperatur einige Tage stehen, bis sich ein Schimmelrasen auf der Oberfläche bildet und die geleeartige Masse um die Samen abgebaut wird. Dieser Gärprozess ist vollkommen natürlich und läuft auch bei heruntergefallenen Tomaten im Freien ab. Bakterien bauen hierbei die keimhemmende Schicht um die Samen ab. Wenn sich nach ein paar Tagen die meisten Samen am Boden abgesetzt haben, gießt man vorsichtig die stinkende Brühe ab und spült ein paar mal mit sauberem Wasser nach. Dann werden die sauberen Samen auf einem Küchenpapier ausgebreitet und gründlich getrocknet. Das so gewonnene Saatgut ist leicht streufähig, klebt nicht und gut keimfähig.
Saatgut von verschiedenen Tomatensorten kann man über Genbanken, private Tauschbörsen oder von Saatguthändlern erhalten. Wenn Sie sich für eine auf www.ethno-botanik.org beschriebene Sorte interessieren kann ich ihnen eventuell Saatgut zuschicken. Bitte schreiben Sie mir eine E-mail an: info@ethno-botanik.org
Ich freue mich auch über Saatgut von diversen Nutzpflanzen aus aller Welt und tausche gerne Saatgut aus.
Tomaten brauchen, damit sie richtig aromatisch werden, genügend Sonne. Ein kalkhaltiger Boden ist auch vorteilhaft (notfalls den Boden im Herbst mit Düngekalk behandeln). Zu viel Wasser verwässert den Geschmack der Tomaten, also maßvoll gießen. Tomaten sind sehr nässeanfällig und sollten daher in Glas- oder Folienhäuser oder am Hausrand mit einer Überdachung gezogen werden (dafür Sonnenschutzfolie verlegen oder aus diesen Resten ein Gewächshaus zu bauen, empfiehlt sich nicht). Die eigenen Tomaten genießt man am besten roh mit einem frischen Brot oder als frischen Tomatensalat und kann so gleich seinen Vitaminhaushalt verbessern. Für Hobbygärtner die an interessanten Sorten interessiert sind empfiehlt es sich nicht nur Sorten auf Märkten zu sammeln, sondern auch in diversen Kleinanzeigen im Internet im In- und Ausland Saatgut zu tauschen.